Stand: Januar 2012


5. Krankheiten, Parasiten und Verletzungen

Es gibt einige Krankheiten und Parasiten, die zwischen Tier und Mensch übertragbar sind. Diese können nicht nur bei intimen Kontakten, sondern auch beim normalen, ganz alltäglichen Umgang mit Tieren übertragen werden. Daher sollte jeder Besitzer eines Haustieres regelmässig Untersuchungen durch den Tierarzt vornehmen lassen. Eine Übertragung kann auch durch Flöhe und Zecken vorkommen. Besonders Kinder sind gefährdet, da sie oft auch Gegenstände in den Mund nehmen. Ebenso sind Verletzungen durch den nachlässigen Umgang mit Tieren zu beobachten. Aber nicht nur der Mensch ist gefährdet, auch das Tier unterliegt in ähnlichem Maße der Gefahr, sich durch den Menschen zu infizieren. So wie der Mensch sich am Tier infizieren kann, so ist auch die entgegengesetzte Richtung der Krankheitsübertragung möglich.


5.1 Krankheiten

Folgende Krankheiten sind zwischen Tier und Mensch übertragbar:

- Tollwut (Lyssa/Rabies)
- Wundstarrkrampf (Tetanus)
- Milzbrand (Anthrax)
- Maltafieber (Bruzellose)
- Rotz (Malleus) von Pferden, Eseln, Maultieren
- Rotlauf (Erysipeloid) von Schweinen
- Katzenkratzkrankheit (Cat Scratch Disease)
- Toxoplasmose Siehe 5.7
- BSE (Bovine Spongiforme Encephalopathie) Siehe 5.5
- Leishmaniose (Leishmania) Dum-Dum-Fiber, Kala-Azar Siehe 5.6

Bei BSE wurde die Übertragbarkeit durch Risikogewebe nachgewiesen. Dies wird mittlerweile bei der Schlachtung entfernt. Letzte Sicherheit bietet diese Maßnahme jedoch auch nicht. Es wurde auch nachgewiesen, daß alle Säugetiere, inklusive des Menschen, an BSE erkranken können. Siehe 5.5.
Inzwischen wurden Fälle bekannt, bei denen die Betroffenen nicht am CJS Syndrom sondern einer dem BSE fast identischen Erscheinungsbild erkrankt sind.

Für altbekannte Geschlechtskrankheiten wie Tripper, Schanker und Syphilis darf als gesichert angesehen werden, daß zwischen Tier und Mensch keine Ansteckung auf normalen Weg möglich ist. Jedoch ist eine Übertragung möglich, wenn kurz hintereinander eine erkrankte und eine gesunde Person mit demselben Tier engen intimen Kontakt haben. Über die Übertragbarkeit von anderen Krankheiten ist bislang sehr wenig bekannt.



5.2 Parasiten

Am ehesten sind wohl die Übertragung von Parasiten, besonders Würmern und Pilzerkrankungen, auf den Menschen bekannt.
Dies sind unter anderem:

- Bandwürmer
- Fuchsbandwurm
- Hakenwürmer
- Herzwurm ???
- Flöhe
- Zecken



5.3 Verletzungen

Liebesbereite Tiere kennen keine Vorsicht, sie behandeln den Menschen wie einen Paarungspartner ihrer eigenen Art. Bei vielen Tieren wird der Paarungsablauf durch ein Verhaltensmuster vorgegeben, so daß, wenn der Mensch der Paarungspartner ist, für ihn, besonders bei grossen Tieren, ein höheres Verletzungsrisiko besteht. Sowas wie Rücksicht kennen Tiere bei der Paarung allgemein nicht. Ist ein männliches Tier der Partner, so empfiehlt es sich, vor dem ersten Verkehr mit einem Gummipenis oder etwas Vergleichbarem in gleicher Grösse des tierischen Penis zu probieren, inwieweit der Verkehr ohne Verletzungsrisiko möglich ist. Eventuell muß mit Hilfsmitteln sichergestellt werden, daß das Tier seinen Penis nicht zu tief in den Menschen einführen kann. Andernfalls kann es zu inneren Verletzungen, Organverletzungen und inneren Blutungen kommen, welche ohne medizinische Behandlung lebensgefährlich sind. Zudem wird es schwierig sein, dem Arzt zu erklären woher die Verletzungen stammen. :-)

Falls Menschen gegen den Willen eines Tieren handeln, muß in der Regel mit Kratz- und Bißwunden, Quetschungen, Prellungen oder gar Knochenbrüchen gerechnet werden. Auch Todesfälle sind hier schon vorgekommen. Zudem kann man sich über offene Verletzungen schwere Infektionen wie z.B. Tetanus zuziehen. Mitleid von Zoophilen gibt es dann kaum.

Prellungen gibt es eigentlich immer. Da reicht schon der ganz normale Umgang mit Pferden aus. Ebenso kommt es leicht zu Verletzungen, wenn das Tier und der Mensch zusammen spielen. Ein unbeabsichtigter Schlag oder Biß ist schnell mal passiert.



5.4 Acquired immune deficiency syndrome (AIDS)

Früher als "Auto-Immune Deficiency Syndrome" bezeichnet. Gegenwärtig gibt es keinen Nachweis, daß AIDS zwischen Tieren und Menschen übertragen werden kann. Es ist jedoch möglich, daß ein Tier das Virus übertragen kann, wenn kurz nacheinander eine an AIDS erkrankte und eine gesunde Person mit ihm sexuellen Verkehr hatten, ohne daß das Tier selbst daran erkrankt. Abgesehen von speziellen genmanipulierten Tieren in Versuchslabors wurde bisher noch kein Nachweis erbracht daß das AIDS-Virus in Tieren sich vermehren oder über einen längeren Zeitraum überleben kann.

Feline Infectious Virus, allgemein als Katzen-AIDS bezeichnet, und das equivalente Human immunodeficiency Virus, (HIV), ist nicht zwischen Katzen und Menschen übertragbar.



5.5 Bovine Spongiforme Encephalopathie (BSE)

Bei BSE handelt es sich um eine tödlich verlaufende Erkrankung des Gehirns. Inzwischen wurde an der ETH in Zürich ein Vorgang der Erkrankung in einem Prion-Protein (Eiweis) des Gehirns festgestellt. Es handelt sich um eine Verdrehung einer losen Eiweißkette am Molekül. Verdreht sich die Kette, kann das Prion diese Veränderung auf andere Prionen übertragen und die Gehirnzellen zum absterben bringen. Unklar ist, ob diese Verdrehung die Ursache der Erkrankung ist, oder ob die Erkrankung diese Verdrehung hervorruft.

Menschenhirn Den Ursprung bildet die erstmals bei Schafen entdeckte Traberkrankheit (engl. Scrapie) bei welcher schon 1982 erstmals die Prionen als Ursache festgestellt wurden. Weitere verwandte Krankheiten sind KURU, welche in Papa Neuguinea verbreitet war (1957 entdeckt) und inzwischen fast vollständig ausgerottet ist und die tödliche Schlaflosigkeit.

Neueste Forschungsergebnisse zeigen, daß es auch in Hefe denselben Mechanismus gibt, der bei Mensch und Tier zu dieser Gehirnerkrankung führt. Die Forscher stießen auf ein Eiweiß, daß anderen Eiweißstoffen (Prionen) in den Zellen hilft, sich ihre Form zu verändern. Dabei ändert sich das Erbgut in der Zelle, ohne daß genetische Mutationen beteiligt sind. Weiterhin wurden die diesen Mechanismus steuernden "Chaperone-Proteine" isoliert. Es handelt sich offenbar um ein Schutz-Protein, das die Zelle ganz spezifisch vor schädlichen Umwelteinflüssen bewahrt. Dazu gehöre, daß es den "gestreßten" Eiweißstoffen dabei helfe, wieder funktionstüchtig zu werden. Das zeigt, daß der gleiche Vorgang, der die Entstehung von BSE und CJD fördert, Organissmen unter Streß erlaubt, sich ohne eine Genmutation an neue Umweltfaktoren anzupassen und diesen Vorteil an die Nachkommenschaft sowie an benachbarte Organismen weiterzugeben.
Weiterhin wurde vor Längerem in England festgestellt, daß BSE nicht artenspezifisch ist. Der Ursprung der Erkrankung ist eine Schafskrankheit (Scrapie oder Traberkrankheit), welche durch Tiermehl, aus erkrankten Schafen, auf Rinder übertragen wurde. BSE wurde auch auf viele Tierarten wie Raubkatzen, Frettchen und andere übertragen. Auch bei Hauskatzen wurde BSE in rund 70 Fällen nachgewiesen. Es handelt sich dabei ausnahmslos um Tiere, welche mit verseuchtem Rindfleisch oder verseuchtem Tiermehl über einen längeren Zeitraum gefüttert wurden (Zootiere, Zuchttiere in Pelzfarmen, ...).
Nach Forschungsergebnissen, welche schon einige Zeit in England existieren, können auch Menschen an BSE erkranken. Es handelt sich nicht um eine ähnliche Gehirnkrankheit "Creutzfeld-Jakob-Syndrom". An BSE (vCJD) und CJS (engl. CJD) erkrankten Menschen konnte ebenso diese anormalen Prionen festgestellt werden. 1996 und 1997 sind 23 Menschen (Durchschnittsalter 29 Jahre) gestorben. Es ist mittlerweile wissenschaftlich bestätigt, daß BSE über Rindfleisch oder Rinderprodukte auf den Menschen übertragen werden kann. Als hochgradig BSE-gefährlich eingestuft gelten Gehirn, Augen, Innereien, Knochen und Nervengewebe von verseuchten Tieren.

BSE-Fälle in Europa   BSE-Zahlen in GB

Der Höhepunkt dieser "Seuche" in England war 1992, mit fast 40000 erkrankten Rindern. Bisher verendeten 170.845 Rinder in England an dieser seit 1985 bekannten Krankheit (Stand Mitte 97).

Bei BSE handelt es sich um eine vom Menschen verschuldete Seuche, welche durch die übliche Profitgier getrieben wurde. Um die Herstellungskosten zu verringern, wird selbst heute noch das Rindermehl über eine kürzere Zeit und mit geringeren Temperaturen als zur Abtötung von Krankheitsüberträgern nötig, erhitzt. Bei Einhaltung der nötigen Grenzen wird, wie festgestellt wurde, die Übertragung von BSE unterbunden.
1988 wurde in England das Füttern von Tiermehl aus kranken Tieren verboten, der Export in andere Länder war weiterhin erlaubt und wurde durch das Absatzverbot in England verstärkt.

Bei Hunden wurde bisher noch kein BSE-Fall nachgewiesen. Ob sie gegen BSE imun sind (sehr unwahrscheinlich), an der Inkubationszeit liegt oder andere Gründe vorliegen, ist mir unbekannt.

Weitere Quellen zu diesem Thema:
-
BSE-Artikel in der Wikipedia
Hinweis: Die in diesem Abschnitt mit eingelinkten Bilder sind Copyright 97 WDR Köln.



5.6 Leishmaniose

Leishmaniose ist eine bei Tieren unheilbare Krankheit. Sie ist eine der häufigsten Krankheiten in mediterranen Gebieten (Mittelmeerraum). Bei Leishmaniose handelt es sich eigentlich um Parasiten, welche durch Mücken übertragen werden. Einzellige Geisseltierchen schwächen das Immunsystem, oftmals mit Todesfolge. Ein Stich genügt, um den Abwehrmechanismus des Körpers lahmzulegen, und oftmals liegen Monate, gar Jahre zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit. Eine Schutzimpfung gibt es nicht. Wer sein Tier schützen will, muß es dort vor den Sandfliegen schützen, die sich bevorzugt auf Müllkippen und stehenden Gewässern bei konstant hohen Temperaturen um 20 Grad in organischen Material vermehren. Leishmaniose ist um das gesammte Mittelmeer verbreitet. Der Großteil der streunenden Tiere in diesen Gebieten ist von dieser Krankheit befallen. Nur über einen Bluttest kann eine eindeutige Diagnose gestellt werden. Die deutschen Tierärzte haben oftmals Probleme mit der bislang noch relativ unbekannten Krankheit. Fehldiagnosen sind daher noch häufig, so das die Krankheit nicht immer erkannt wird und z.B. mit Mortexmilben verwechselt wird. Selbst ein mit Leishmaniose erfahrener Tierarzt muß oft lange in Blut oder Knochenmarkproben suchen bis er fündig wird, denn die Erreger messen nur 6x2 mikrometer. Wer aus Mittelmeerländern ein Tier aus einem Tierheim mit nach Hause nehmen will, sollte nur gesunde Tiere mit einem Gesundheitszeugnis erwerben. Tierschutzorganisationen, die Tiere aus em Mittelmeerraum nach Mitteleuropa bringen, machen fast alle einen "Mittelmeercheck" auf die gängigen Tropenkrankheiten, da auch deren Überträger in der Folge der Klimaerwärmung nordwärts wandern. Es empfiehlt sich, auf einem solchen Test zu bestehen, falls er noch nicht durchgeführt wurde. Der Abend ist für Hunde, welche am gefärdetsten sind, die gefährlichste Tageszeit. Einen sicheren Schutz gibt es nicht. Man kann die Ansteckungsgefahr mit Insektenabwehrspray, das auf den Hund am ganzen Körper aufgesprüht werden muß (Baeeh für Hundenasen) in Kombination mit Floh-, und Zeckenhalsband nur verringern, da es keine Garantie dafür gibt, daß alle Mücken vom Stechen abgehalten werden.
Die größte Sicherheit hat man wenn der Hund zwischen 17 und 22 Uhr im Haus gehalten wird, da in dieser Zeit die Sandfliegen am stechfreudigsten sind. Obwohl Leishmaniose bislang unheilbar ist, läßt sich der Ausbruch mit Medikamenten hinauszögern.
Typische Symtome sind: Geschwollene Lymphknoten, offene, schlecht heilende Wunden, Haarausfall. Die Haut ist spröde, das Fell ist stumpf und mit Schuppen übersäht. Leishmaniose hat viele Gesichter. Im Kopfbereich ist die Haut angeschwollen und macht einen verhärteten Eindruck. Typisch die dicke Schorfschicht auf der Nase. Zwischen den Zehen sind meist wunde, nässende und teils blutende Stellen. Die meisten Hautschädigungen befinden sich erfahrungsgemäß an den Endpunkten des Körpers, also Ohren, Nase und Zehen.

Die Ansteckungsgefahr für den Menschen ist noch ungewiß. Wie eine Informationsquelle aussagt, besteht eine Ansteckung nur rein theoretisch es sei bislang wurde noch kein Fall nachgewiesen. Sicher dagegen ist, daß der Menschen ebenfalls an Leishmaniose (Leishmania donovani) erkranken kann. Er verursacht die viszerale Leishmaniose (Organleishmaniose) auch Kala-Azar und Dum-Dum-Fiber genannt. Wildlebende Hunde und Katzen werden als Erregerreservoir für die Leishmaniose donovani angesehen. Die Leishmania canis ist wahrscheinlich eine Varität der Leishmania donovani.

In unseren Breiten besteht für Tiere keine Ansteckungsgefahr, da es hier (noch) keine Mücken, gibt die Leishmaniose übertragen. Die Behandlungsmethode für erkrankte Tiere ist eine Art Chemotherapie, die in der Tierklinik (in Giessen) in mehreren Etappen durchgeführt wird. Da bei der Therapie auch gesunde Zellen abgetötet werden, brauchen die Tiere ein spezielles Futter mit Vitaminen und Mineralzusätzen, das die Regeneration unterstützt. Das zur Behandlung notwendige Medikament kann Schädigungen an Bauchspeicheldrüse, Blut und Verdauungsorganen hervorrufen. Ganz gesund wird ein einmal erkranktes Tier nie mehr. Die Pflege eines erkrankten Tieres ist eine sehr zeitaufwendige Aufgabe. Es sind zudem je nach Zustand 2-3 Kuren im Jahr, und das über mehrere Jahre nötig. Die Behandlungskosten liegen im Jahr zwischen 3000,- und 5000,- DM.
Wer also in mediterranen Gebieten mit seinem Tier Urlaub machen will, setzt es nicht nur einer grossen Gefahr aus, sondern muß sich auf leidvolle Folgen gefaßt machen.



5.7 Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine vor allem bei schwangeren Frauen gefürchtete Infektion. Sie wird vorzugsweise durch rohes oder mangelhaft gekochtes Fleisch, aber auch, wenn auch selten, durch Katzen und deren Kot (Katzenklo) übertragen.
Das tückische an der Toxoplasmose ist, daß die Frau die Infektion gar nicht bemerkt, sie aber auf den Fötus unter Umständen verheerende Auswirkungen haben kann. Im schlimmsten Falle wird das Baby ohne Gehirn oder blind geboren.
Die Ansteckung mit Toxoplasmose durch eine Katze soll, so sagen wiederum andere Quellen, extrem unwahrscheinlich sein. Eine Test auf Toxoplasmose, bei Tier und Mensch, reduziert jegliches Risiko. Auskünfte hierzu kann einem der Frauenarzt und Tierarzt geben. Nicht jede Frau ist für diese Krankheit anfällig, denn sehr viele Menschen sind schon immun gegen Tosoplasmen, weil sie schon einmal eine Infektion durchgemacht haben. Geschieht leicht durch rohes Fleisch wie Tartar, ein nicht durchgebratener Hamburger und Ähnliches. Ein einfacher Bluttest beim Arzt gibt darüber Auskunft. Selbst wenn man diese Immunität noch nicht hat, ist das kein Grund die Katze abzuschaffen. Soll der Mann das Katzenklo saubermachen, oder Frau nimmt Gummihandschuhe und achtet generell meher auf Handhygiene.


       
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