Ich
habe mir den Text
von Frau Rheinz etwas näher angesehen, und jeweils meine Bemerkungen
zwischen die Absätze des Originaltextes geschrieben. Daß ich bereits nach
kurzer Zeit die Frau persönlich anspreche liegt an der kontinuierlich
steigenden Verärgerung meinerseits. Kursiv ist der Originaltext, Normal
sind meine Erwiderungen.
Zoophilie -die mißverstandene, die mißbräuchliche
Tierliebe
Hanna Rheinz
Die Zoophilie gehört wahrscheinlich zu den am
wenigsten öffentlich wahrgenommenen Bereichen der Gewalt und des Mißbrauchs,
die von Menschen anderen Lebewesen gegenüber ausgeübt wird.
Die
Frau haut ja ganz schön drauf. Sie geht schon von vornherein davon aus, daß es
sich um Gewalt und um "Mißbrauch" handelt - was immer das auch sein
soll. Vermutlich auch eine Form von Gewalt.
Die
Zoophilie, übersetzt „Liebe zum
Tier“, ist gerade keine „Liebe“! Wer Tiere sexuell ausbeutet, dem fehlt es
nicht nur an Respekt und Achtung vor dem Lebewesen;
der zoophile Täter zeigt überdies - und das macht die Zoophilie
psychologisch brisant - keinerlei Empathie für das ausgebeutete Tier. Der
Begriff Zoophilie ist daher nicht nur ein Euphemismus für ein zutiefst
mitleidsloses Verhalten, sondern er gibt auch die zynische Haltung wieder, die
Menschen Tieren gegenüber an den Tag legen, ohne sie überhaupt noch als
ethisches und psychologisches Problem zu erkennen.
Daß
die Hauptprobleme nicht aus der Beziehung zum Tier sondern durch die
Gesellschaft verursacht werden, ist altbekannt. Wie Sie allerdings zu der
Behauptung kommen, Zoophile hätten keine Empathie , kein Mitgefühl und wären
Tieren gegenüber zynisch, das sollten Sie dann doch schon näher erklären. Sie
haben ja sicherlich hieb- und stichfeste Belege für diese Behauptung, sonst
wäre das ja plumpe Hetze im pseudowissenschaftlichen Gewand.
Meine
Beobachtungen zeigen übrigens genau das Gegenteil: die mir bekannten Zoos sind
größtenteils überdurchschnittlich empathisch und ich vermute, daß genau dies
eine Voraussetzung für die Entwicklung zoophiler Neigungen ist. Wer sich nicht
in ein Tier einfühlen kann und sich vorbehaltlos auf das Tier einläßt, wird
nicht die enge Bindung entwickeln können, die eventuell auch sexuelle Aspekte
mit einschließt.
Menschen,
die ein Tier ausbeuten, ob sexuell oder sonstwie, sind allerdings nicht zoophil,
nach dem seit ca. 10 Jahren gewachsenen Verständnis dieses Begriffes.
Aus
psychologischer Sicht beschreibt die Zoophilie eine Störung der Fremd- und
Selbstwahrnehmung, und damit einhergehendes emotionales und moralisches
Defizit, das es dem Täter möglich macht, Tiere
als Sexualobjekte zu nutzen, Tiere
emotional und körperlich auszubeuten und sie zum Opfer
masturbatorischer Handlungen und Anal- sowie Genitalpenetrationen zu
machen.
Haben Sie dafür auch Quellen, die sich nicht auf die Auswertung von Sexualstrafverfahren stützen? Die drei neuesten Untersuchungen, bei denen nicht die wenigen Psychopathen sondern die ganz normalen Zoophilen (die der Wissenschaft dank des Internets zum ersten Male zugänglich waren) untersucht wurden, sprechen eine ganz andere Sprache. Ich will ja nicht hoffen, daß Sie mit psychologischer Sicht Ihre persönliche (übrigens wundersam gewandelte, aber dazu später) Sicht meinen, bei der Sie aus welchen Gründen auch immer die neuesten Forschungen Ihres eigenen Fachgebietes, für das Sie sich hier als Experte ausgeben, außer Acht lassen.
In
der Kulturgeschichte gibt es zahlreiche Zeugnisse dieser mißverstandenen und
mißverständlichen Beziehung zum Tier. Doch erst in jüngster Zeit ist aus
dieser in früheren Zeitaltern geächteten und sanktionierten Form der sexuell
getönten Beziehung zum Tier eine weltweit, vor allem
durch das Internet verbreitete Verhaltensweise geworden.
Leute
nehmt die Wäsche von der Leine und die Tiere ins Haus, die Perversen
überschwemmen die Welt und machen mit ihren ungezügelten Trieben vor nichts
Halt. Mehr Klischee geht kaum.
Die
Mischung von Intimität und Exhibitionismus
wie sie vom Internet ermöglicht wird, das Tabuverletzungen in einem
rechtsfreien Raum erlaubt, fördert den Mißbrauch von Tieren als Form sexueller
Mißbrauchs-und Gewalthandlungen.
Wie um alles in der Welt kommen Sie denn immer auf Gewalt? Und wenn Sie uns schon mit dieser Behauptung angreifen, dann aber bitte auch Beweise. Butter bei die Fische. Untersuchungen auf den Tisch.
Oder
machen Sie hier nur Propaganda?
Die
Zoophilie ist inzwischen zu einer Handlung avanciert,
die einem Initiationsritus gleicht. Der Raum Internet fördert
die Verbreitung dieser Verhaltensperversionen gerade auch unter Kindern
und Jugendlichen, die sich mit der Tabuüberschreitung vor anderen hervortun
wollen.
Woher
wissen Sie das?
Mutproben
und Initiationsrituale vollführen Jugendliche schon so lange es Menschen gibt.
Und dabei wurden und werden auch unter Anderem (Kleidung, Verhalten) immer
wieder Tiere benutzt (hier stimmt der Begriff ausnahmsweise).
Ich wüßte nicht, daß das mehr geworden wäre. Besetzt man aber den
Begriff Zoophilie positiv, sagt man, Zoos sind per Definitionem lieb und wer
einem Tier Böses tut ist kein Zoo, dann nimmt man auf der einen Seite den Reiz
des Tabubruchs, auf der anderen Seite baut sich nach außen ein Image und nach
innen eine Ethik auf, die Verhaltensnormen auch in dieses uralte Ethikvakuum
bringen. DAS wäre eigentlich Ihre Aufgabe als Psychologin: nicht den Druck noch
mehr erhöhen, sondern, auch und gerade im Interesse der Tiere (darum geht es
Ihnen doch?) die ohnehin vorkommenden Aktionen in eine Richtung leiten, die
keinen Schaden anrichtet.
Wir
fragen uns, wie diese Zunahme zoophiler Handlungen aus psychologischer Sicht erklärt werden kann.
Woher
wissen Sie von einer Zunahme?
[Einige
Absätze zusammengefaßt: In alten Kulturen waren sexuelle Mensch-Tier-Kontakte
kulturelle Symbole]
Ziel
dieser Begegnung ist die Neu Erfindung der Welt. Und hier stehen wir vor der
Schnittstelle, die auch das seelische Geschehen im Bereich der Mensch-Tier
Interaktion erfaßt. Parallel zur Metapher der Neuerfindung der Welt im Bild der
Verschränkung von Mensch und Tier, entstand
die Vorstellung der seelischen Verschränkung und Symbiose von Mensch und Tier.
Sie findet ihre Entsprechung in zahlreichen M;ythologemen, die den
gleichberechtigten - in moderner Terminologie
- partnerschaftlichen Austausch von Wesen beschreiben, die zwar
durch die Schranken der Art voneinander getrennt sind, vor dem
Hintergrund der seelischen Entwicklung jedoch miteinander verbunden sind.
Genau.
Und wenn aus dieser Verbundenheit sexuelle Handlungen erwachsen, die beide
wollen (weil ein Tier unterscheidet bei vertrauten Lebewesen nicht nach Art,
oder kaum - vor allen Dingen ist ein Tier nicht blöd...), dann nennt man das
Zoophilie.
Dem
gegenüber steht die pathologische Psychodynamik der Zoophilie, die in letzter
Konsequenz als Metapher einer
gescheiterten Suche nach
Individuation und Menschwerdung erkennbar wird. Wer durch Tabubruch und
gewaltsames Überschreiten der Artgrenzen, wer durch
einen Gewaltakt, die eigenen
Grenzen erfahren will, endet in der Entgrenzung
und das heißt im Selbstverlust.
Das
ist zwar reichlich theoretisch aber im Prinzip sehe ich das auch so. Nur die
Leute, die Gewalt anwenden, werden von den Zoophilen genauso abgelehnt und
ausgegrenzt wie von der sonstigen Bevölkerung. Insoweit greifen die bereits entwickelten ethisch/moralischen Normen
schon auf jeden Fall. In der Praxis greifen sie sogar schon weiter.
Diese
psychologische Deutung des Phänomens der
Zoophilie ebnet den Weg zu seinem Verständnis der Mensch-Tier Intimität, die
über das reduktionistische, pornographische Inhalte in den Vordergrund
stellende pragmatische Begreifen der Zoophilie
als Manifestation eines kulturgeschichtlich
und sozialpsychologisch tolerierten Tabubruchs hinausgeht. Diese Deutung
legt zugrunde, daß es sich bei der Verschränkung
von menschlichen und tierlichen Leibern nicht um ein Indiz eines sodomistischen
Aktes handelt, sondern um die Veranschaulichung eines seelischen
Ich-Du Verhältnisses gegenseitiger
Bezogenheit und Verantwortung. Genau dies ist die Botschaft der frühen
Kulturen: das gemeinsame Schicksal von Mensch und Tier in einer auf Endlichkeit,
zwischen den Polen von Leben und Tod, Göttlichkeit und Irdischkeit, Schmerz und
Freude, Loyalität und Kampf ausgerichteten
Existenz in dieser Welt.
Das habe ich zwar nicht so ganz verstanden, aber Sie haben bestimmt Recht.
Gerade
in den letzten Jahrzehnten hat sich dem gegenüber eine Deutungsweise des Mensch
Tier Verhältnisses durchgesetzt, das den spirituellen Kern dieser Intimität
verleugnet; an ihre Stelle rückt eine genital pervertierte
Sexualität mit Nutzvieh, Großtieren und Heimtieren. Aus psychologischer
Sicht hat das zoophile Mißverständnis, der sexuelle Mißbrauch und die
sexuelle Ausbeutung von Tieren (ebenso wie von Kindern) eine entdifferenzierende
Wirkung.
Auch
das ist richtig. Das ist der gesamte Bereich industrielle Tierhhaltung, dieser
Ausfluß der in der abendländischen Kultur verankerten Hybris, daß der Mensch
was Besseres sei als die Tiere und er folglich mit ihnen machen kann was er
will. Als Psychoanalytiker wird man das auch im übertragenen Sinne irgendwie
sexuell deuten, Freud läßt grüßen, und der Hinweis auf Kinder darf zur
Dämonisierung natürlich nicht fehlen, nur - wen wollen Sie hier eigentlich
dämonisieren?
Gerade
die Zoophilen sind doch die Spitze der Gegenbewegung gegen die von Ihnen
beklagten Zustände. Wer ein Tier liebt, es als gleichwertig betrachtet, sich
ihm in manchen Situationen wohl gar noch unterordnet, der begeht doch keine
Ausbeutung und schon gar keine Gewalttaten.
Sie
haben schon eine Vorstellung, gegen wen Sie hier hetzen? Ich nämlich nicht. Die
Zoos können es jedenfalls nicht sein.
Machtrituale,
Omnipotenz, Kontrolle über Leben und Tod, Grenzüberschreitungen, mit all ihren
seelischen und charakterlichen Abgründen - all diese im Alltagsbewußtsein
verschwiegenen und verleugneten Erlebens- und Verhaltensfelder werden dem Tier
gegenüber ausgelebt. Persönlichkeiten
mit neurotischen Anteilen werden oft in eine Scham- und Schuld-Dynamik
verstrickt, die - Suchtverhalten
und zwanghaften Störungen vergleichbar - nicht zur Verhaltensveränderung
führt, sondern zu einer Zunahme der Gewaltbereitschaft. Eine kurzfristige
Linderung der Schuld kann nur durch zwanghaftes Ausagieren in immer extremeren
Formen erreicht werden. Es ist die Pseudo-Erlösung des Täters nach der
verborgen gebliebenen Tat, die
Linderung des Menschen, der sein Gewissen einer Abstumpfung aussetzt.
Ja,
Psychopathen gibt es auch. Aber bei den Zoos nicht mehr als in der
Durchschnittsbevölkerung. Lesen Sie nach bei Beetz.
Auch
die Bagatellisierung der sodomistischen Handlungen - wie sie auch Teile der
neueren psychologischen Literatur auszeichnen - ist in diesem Kontext zu sehen.
Anders als die von triebpsychologisch-psychopathischen Diagnosen geprägten
psychoanalytischen Tradition, werden empirisch-psychologische Arbeiten bei
allem Fleiß der statistischen Auswertung doch in der Gefahr die affektiven
Komponente und persönlichkeitspsychologischen Langzeitwirkungen zoophiler
Handlungen zu übersehen.
Ach
wissen Sie, mir ist ein Feldforscher, der beobachtet, untersucht und daraus
Schlüsse zieht lieber als ein Theoretiker, der eine vorgefaßte Meinung hat, zu
deren Unterstützung wilde Gedankengebäude erstellt, natürlich uralten
(genauso theoretischen) Traditionen folgend, sich zwar nicht die Mühe macht,
seine Ergebnisse an der Realität abzugleichen, diese aber dennoch selbstbewußt
als alleinseligmachend hinstellt....
Die
Übergange zwischen „Normalverhalten“ und sexuellem Mißbrauch,
Überstimulierung und Verhaltensstörungen sind allerdings oft fließend. Das
Kraulen des Bauches geht in sexuelle Stimulation über. Der Mensch benutzt das
Tier, um Wünsche nach Nähe und Zärtlichkeit auszuleben, die sexueller
Erregung den Weg ebnen, die nicht selten schuldhaft erlebt wird und dazu
führen, das Tier im nachhinein zu bestrafen. Ein Kreislauf mit suchtähnlichen
Zügen nimmt hier seinen Ausgang, denn die Scham und Schuld Problematik kann zu
einem Wechselbad von Nähe und Distanz, Anlocken und Zurückstoßen, Vertrauen
und Ekel führen. Zum sexuellen Mißbrauch tritt die Züchtigung und
stellvertretende Bestrafung.
Und
hier sieht man, daß Sie einige Jahre hinter der Zeit sind. Die Zoos haben sich
gefunden. Sie sind nicht mehr alleine. Sie unterstützen sich, allein schon
dadurch, daß sie da sind. Folge: Niemand muß mehr Ekel empfinden oder sich
schlecht fühlen, weil er ein paar Zentimeter unter einer veralteten
Anstandsgrenze gekrault hat. Daraufhin geht die oben beschriebene Spirale des
Schreckens gar nicht erst los.
Schlecht
fühlen muß sich nach den akzeptierten Regeln der, der gegen die mittlerweile
geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze verstößt. Der zum Beispiel ein Tier
zu irgend etwas zwingt. Und der wird dabei auch nicht gestützt.
Dem
gegenüber muß darauf hingewiesen werden:
Den unmittelbaren Schäden am Leib und an der tierlichen Persönlichkeit stehen
die verheerenden Auswirkungen am Menschen gegenüber. Der Täter wiegt sich in
der Gewißheit Kontrolle auszuüben, doch diese steht auf tönernen Füßen und
ebnet den Weg zu abnehmender Frustrationstoleranz, die, auch dieser Aspekt ist
auffällig, weiteren sexuellen Gewalthandlungen den Weg ebnet. Tiere, aber auch
Kinder und Erwachsene
in Abhängigkeitsbeziehungen entsprechen dem
Opferprofil. Während die Psychologie und Psychoanalyse diese Form der
Perversion noch weitgehend bagatellisiert und deren destruktive und
entdifferenzierende Auswirkungen schlichtweg
ausklammert, läßt der neue Kommentar zum deutschen Tierschutzgesetz die
seelische Dimension des sexuellen Mißbrauchs und der und nachfolgenden
Traumatisierung nicht unerwähnt. Nicht nur die körperliche Versehrtheit,
sondern auch Schäden finden Erwähnung. „Unter diesem Aspekt ist auch ein
nicht nachweislich zu Schmerzen führender sexueller Mißbrauch eines Tieres zu
diskutieren“ §18,Rn 30. Hier
wird auch das psychologisch
nachgewiesene Kontinuum von „rohen“ Handlungen, die weiteren
Gewalthandlungen Tür und Tor öffnen, erfaßt. Dies legt die unter § 17, Rn 33
des Tierschutzkommentars gemachte Differenzierung nahe: „Gängige Definition
ist, daß eine gefühllose Gesinnung dann vorliegt, wenn der Täter bei der
Mißhandlung das notwendige als Hemmung wirkende Gefühl für den Schmerz des
mißhandelten Lebewesens verloren hat, das in gleicher Weise bei jedem
menschlich und verständig Denkenden sich eingestellt haben würde.“
Sie
sprechen immer wieder von einer Gewalthandlung. Die findet bei Zoophilen nicht
öfter statt als bei der Durchschnittbevölkerung. Ich vermute, da sich in der
Untersuchungen von Andrea Beetz eine im Schnitt etwas geringere Neigung zur
Dominanz als bei der Durchschnittsbevölkerung ergeben hat, sogar eine geringere
Rate von Gewalthandlungen (inclusive Mißachtung des Willens des Partners) als
im Durchschnitt. Von Mißbrauch, Gebrauch, Mißhandlung oder Rohheit kann keine
Rede sein. Eher von Liebe und Verschmelzung.
Die
in zoophilen, gerade nicht auf „Tierliebe“, sondern auf Verachtung,
ja Haß des Tieres zurückgehenden Handlungen
sind das Abbild einer tiefgreifenden und auch
in andere Bereiche des Alltags hinein verzweigten kollektiven Empathiestörung.
Sie mündet in eine affektiv und visuell
demonstrierte Abstumpfung dem Opfer gegenüber, unabhängig davon, ob es sich um
ein Tier, ein Kind oder einen Erwachsenen handelt.
Und
genau diese Aussage ist irgendwo zwischen gefährlichem Leichtsinn und
böswilliger Unterstellung einzuordnen. Man könnte meinen, sie hätten das bei
Martin Blumentritt abgeschrieben :->.
Jetzt
beweisen Sie mir erstmal, daß meine Bekannten und ich an Empathiestörungen
leiden. Aber bitte nicht Sie , weil bei der Feindschaft, die Sie ausstrahlen,
wird sich kaum jemand von Ihnen untersuchen lassen – sondern unabhängige
Wissenschaftler. Ich nehme zumindest für mich in Anspruch, empathisch bis an
die Grenze der Lebensuntüchtigkeit zu sein. Da muß der Verstand oft die
Gefühle im Zaum halten. Man kann nicht allen helfen. Und Sie behaupten,
Zoophile seien nicht zum Mitfühlen fähig, weil Ihre Theorie eben so sei. Von
mir aus werden Sie glücklich in Ihrem Gedankengebäude, ich mauere Ihnen auch
gerne noch die Türe zu, aber hören Sie auf, Leute schlechtzumachen, ohne
irgendwelche konkreten Beweise zu haben.
Vor
dem Objektiv des Camcorders erscheinen nämlich auch Menschen eindimensional und
damit „stumm“. Dies erleichtert Übergriffe
und Verhaltensweisen, die im klinischen Kontext mit psychiatrischen Diagnosen
versehen würden, doch im Umgang mit Tieren als normal gelten, oder sogar - im
Rahmen von Gruppenprozessen und Mutproben - als vorbildliches, nachahmenswertes
Verhalten, zu dem der Täter angefeuert-, und
für das er am Ende sogar
bewundert wird. Zur Zoophilie gehören
daher nicht nur die extremen Formen
der Perversion und des malignen
Narzißmus, sondern auch die auf schizoiden Affekt-Abspaltungen beruhenden
genitalen und erotischen Impulse. Dem Tier gegenüber kann diese auch in
der Prostitution manifestierte
Trennung von Sexualität und
affektiver Bindung gewissenlos und
ohne Selbstrechtfertigung ausgelebt werden, nicht zuletzt, weil dem Tier
gegenüber Zärtlichkeit und
Bindung ja ohnehin keine Rolle spielen, sondern von Leistungserwartungen und
ästhetischen Kriterien verdrängt sind.
Pure
Propaganda ohne jeglichen Beweis.
Dazu
gehört auch, daß die Ausübung
körperlicher Gewalt dem Tier gegenüber Teil des als normal bewerteten
Verhaltensrepertoires im Umgang mit Tieren ist. Fixierungs- und
Fesselungsmethoden gehören ebenso dazu wie das Instrumentarium von
Konditionierung und Bestrafung mittels Elektroschock, Amputationen, Entfernen
von Hörnern, Zähnen und Krallen, Narkotisieren,
ja sogar Hypnotisieren; all dies sind
akzeptierte Methoden, mit denen die Dominanz über das Tier durchgesetzt wird.
Stimmt.
Leider. Nur gerade von Zoophilen nicht.
Aus
psychologischer Sicht fällt überdies auf, daß der zoophile Täter nicht
zwischen Phantasie und Wirklichkeit
unterscheidet. Die Gewalthandlung dem Tier gegenüber erscheint als legitime
Fortsetzung der Gewaltphantasie.
Wer
außer Ihnen hat denn hier Gewaltphantasien?
Neben
den Kontroll- und Allmachtswünschen, neben der oft hochgradig kontaktarmen,
aggressiven und mißtrauischen Haltung
des Zoophilen anderen Menschen gegenüber,
neben der Neidproblematik und der Verachtung des Tieres, die sich
bis zum Haß -
bezeichnenderweise auch auf die Sexualität des Tieres
- steigern kann, fällt vor
allem die mangelnde Liebesfähigkeit des zoophilen Täters auf.
Also
daß Sie von keinem Zoophilen geliebt werden, wundert mich weniger – ansonsten
bitte Beweise. Und keine theoretischen. Praktische. Kennen Sie überhaupt
Zoophile persönlich?! (Wahrscheinlich. Nur Sie wissen's nicht :->)
„Eine
sexuelle Variante wie die Homosexualität“, nennen die organisierten Zoophilen
inzwischen ihre Veranlagung, die
sich per Internet inzwischen mit großer Geschwindigkeit weltweit
verbreitet und einen neuen Reiz des sexuellen Erlebens verspricht.
1) Daß das eine sexuelle Orientierung ist ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung (Miletski)
2)
Veranlagungen verbreiten sich nicht per Computer
3)
Um das sexuelle Erleben geht es zwar auch, aber nicht hauptsächlich.
Der
Begriff Zoophilie verbirgt, daß es
sich hier um nichts anderes als um eine weitere Form der als Sexualität
maskierten Macht über einen nicht einwilligenden
„Sexualpartner“ handelt.
Ihre mutwillig verbogene Version dieses Begriffes vielleicht.
Zoophile
verstehen sich nicht selten als
Tierliebhaber verstehen, die sich dem Austausch von Zärtlichkeiten auf
Gegenseitigkeit und Freiwilligkeit hingeben. Sie verweisen darauf, daß
Säugetiere, einschließlich des Menschen, über die
Fähigkeit verfügen selbst im Erwachsenenalter noch zu kindlichem
Verhalten fähig zu sein, Zärtlichkeits- und Geborgenheitsgefühle zu
empfinden, aber auch vermitteln zu können, die aufs engste mit der Kindheit und
der mütterlichen Liebe verbunden sind.
Nur
weil man erwachsen wird verliert man doch nicht die Emotionalität. Um das zu
wissen muß man nicht Psychologie studiert haben.
Doch
zoophile Täter leugnen den Unterschied zwischen
körperlicher Nähe wie Streicheln und Umarmen eines Tieres und dem gewaltsamen
Eindringen in den Körper des Tieres. Argumente, wie sie bereits von Pädophilen
eingesetzt werden, erfahren hier eine
Neuauflage etwa: „Das macht dem Kind sicherlich
genauso viel Spaß wie mir.“ Oder: „Sieh mal, das Tier bietet sich
dir doch richtig an, etwa weil es läufig, rollig oder rossig ist.“
Nö.
Streicheln ist Streicheln und Gewalt ist Gewalt.
Und
manche Tiere bieten sich tatsächlich an. Sie sind nämlich keine
"Kinder", sondern erwachsene Wesen, mit einer erwachsenen Sexualität.
Übrigens:
auch manche Menschen bieten sich in solchen Situationen den Tieren an. Auf die
Theorie bin ich jetzt mal gespannt. :->
Die
auf Vertrauen und Zuwendung beruhende Haltung der „Liebe“
als artübergreifende Kommunikationsbereitschaft
der Lebewesen wird hier ad absurdum geführt.
Nö.
Wieso denn?
Zoophilie
freilich ist auch Teil einer Lebenseinstellung, die heute weit verbreitet ist;
der zoophile Täter spiegelt hier lediglich eine auch andernorts praktizierte
und akzeptierte Haltung. Auf sie trifft die Beschreibung des Psychoanalytikers
Erich Fromm zu: „Er verwandelt/
/alles Leben in Dinge“. Obwohl Fromm sich weder der Sodomie noch der Zoophilie
widmete, treffen die von Erich Fromm als „Nekrophilie“ beschriebenen
Lebenseinstellungen auf den Zoophilen zu. Der Zoophile nutzt die im Tier
verkörperte Lebenszugewandtheit und Lebensfreude nicht, sondern will sie -
stellvertretend am Tier - am Ende auch bei sich selbst durch die körperliche
und seelische Gewalt des sexuellen Mißbrauchs pervertieren und zerstören.
Mit
Verlaub: Das ist neben böswilliger Unterstellunng einfach nur Blödsinn.
Dieser
nekrophilen und destruktiven Haltung
stellt Fromm das Ideal der Biophilie gegenüber. Obwohl dieses Gegensatzpaar
Nekrophilie und Biophilie die Grauzonen zoophiler Handlungen nicht ausreichend
berücksichtigt, eignet es sich, um die gesellschaftliche Relevanz dieses
psychologischen Phänomens zu beschreiben. Als „Rache des ungelebten Lebens“
wird die nekrophile und zoophile Lebenseinstellung als Motor eines
zerstörerischen Umgangs mit dem eigenen Leben und dem Leben anderer erkennbar.
Fragt
sich nur wem. Jemandem, der dieses Ihr Machwerk aufmerksam gelesen hat, wohl
kaum. Aber Sie haben sehr schön Zoophilie, Pädophilie Nekrophilie in einen
Topf geworfen, die Löcher mit pseudowissenschaftlicher Soße verfüllt,
vermutlich in der Hoffnung, das vollziehe sowieso keiner im Detail nach...
Und
ich frage mich nur, woher kam dieser plötzliche Sinneswandel? In Ihrem Buch
schrieben Sie noch halbwegs neutral auf den Seiten
189 bis 191 (Zitat ok. gem. §51,2Urheberrechtsgesetz) zum Thema, bemerken,
daß Ihnen (1994) nur ein einziger psychoanalytischer Aufsatz zu diesem Thema in
die Hände gefallen war, stellen fest, daß man über die Verbreitung des
Phänomens und eventuelle Gewalttätigkeiten nur spekulieren kann und
verkündigen 10 Jahre später, nachdem drei wissenschaftliche Arbeiten
Gewalttätigkeiten als eher nicht wahrscheinlich erscheinen lassen, die
Quintessenz der schon 1994 "angestaubten Erkenntnisse" (S. 189 Ihres
Buches) als unumstößliche Wahrheit und stellen die Zoophilen als Monstren hin.
Und
ich frage mich nur, woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel? Ich spekuliere
auch nur mal: Denkbar wären Gehirnwäsche, oder ein religiöser Flashback, oder
ein zu hohes Honorar, oder opportunistisches Aufspringen auf (den falschen!)
Zug, weil die Perversen wehren sich ja sowieso nicht... Wohlgemerkt – alles
nur reine Spekulation. Aber vielleicht erklären Sie mir das ja.