Richtigstellung

 

Der Text

In Ihrem Text "Sexueller Missbrauch von Tieren / Der Hund als Missbrauchsopfer" projiziert Frau Feddersen zum wiederholen Male undifferenziert, wie es mir scheint, ihre ureigensten Probleme mit dem Themenkomplex Sexualität auf den zoosexuellen Umgang zwischen Mensch und Hund. Erneut extrapoliert sie ihr sicher vorhandenes Fachwissen ohne die dazu nötige praktische Erfahrung, ohne Untersuchung und Experiment in den Bereich hundliche Sexualität hinein. Weshalb sie nur zu diesen völlig absurden Aussagen gelangen kann.

 

In Teilabschnitten ist dieser Text sicher korrekt. Nur ist die zugrunde liegende Aussage, der sexuelle Kontakt an sich würde zwingend zu den geschilderten Verhaltensdefiziten beim Hund führen im Grundsatz falsch. Doch im Hinblick darauf, dass Feddersen ohnehin sexuelle Interaktion mit sexuellem Missbrauch gleichsetzt - eine haltlose Unterstellung, wie jeder erkennt, der ein wenig zu differenzieren gelernt hat - passen sich solche Ungereimtheiten nahtlos in das Gesamterscheinungsbild ein. So gewinnt der Text wenigstens in seiner steten Inkorrektheit seine innere Logik zurück.

 

Die Absurdität der Argumentation gipfelt nicht nur in Aussagen wie "Eben diese Verhaltensauffälligkeiten können Hunde kennzeichnen, an denen Menschen sexuelle Handlungen vornehmen." Frau Feddersen leitet also aus dem Umstand, dass ein verhaltensgeschädigtes Tier Resultat sexueller Interaktionen sein KANN, die Rechtfertigung ab, künftig ALLEN Hunde ein Ausleben ihrer Sexualität per Gesetz zu verwehren. Es gibt deutlich mehr Hunde, die durch fehlverstandene Erziehung weitaus nachhaltiger zerstört wurden - was niemandem Rechtsmittel in die Hand legt, Hundeerziehung durch den Laien gänzlich zu verbieten. Dies sollte man sich in diesem speziellen Zusammenhang zwecks Wahrung der Verhältnismäßigkeit der eigenen Forderungen vor Augen halten.

 

Zu meiner Person / zu meinem Wissenstand

Seit einigen Jahren studiere ich hundliche Sexualität (Hundeverhalten an sich seit nunmehr rund 20 Jahren). Aktiv wie passiv. Beobachtend wie gewährend. Praktisch wie auch theoretisch. Ergänzt durch die Erfahrungen anderer Menschen. Ich habe Problemhunde, bei denen schon zahlreiche so genannter Profis mit ihren konventionellen Methoden versagten über den Einsatz des Werkzeuges Sexualität gezielt korrigiert. Allein über das Gewähren von Sexualität gelangte ich beim eigenen Tier ebenso wie bei anderen Hunden zu Ergebnissen, die den Profi teils neidisch werden ließen.

 

Wer meine Bücher zum Thema Hund kennt, meine zahlreichen Artikel und Berichte in verschiedenen Zeitschriften gelesen hat, weiß, wie viel Wert ich auf eine zwangfreie Formung und Lenkung des Hundes lege. Weiß, wie detailliert ich den Hund stets in allen seinen Verhaltensäußerungen im Blick behalte, um frühzeitig in fehllaufende Entwicklungen eingreifen zu können. Weiß, wie ich mich abstrampele, um ihn trotz aller von unserer Gesellschaft erzwungener Eingriffe in sein Wesen charakterlich möglichst ursprünglich zu erhalten. Wie viel mir an einem an Körper wie Verhalten unbeschädigtem Tier liegt. Nicht zuletzt, dass ich mich niemals für etwas einsetzen würde, was dem Tier definitiv schadet.

 

Die vielen Fehler, die Frau Feddersen in ihre wenigen Zeilen eingebaut hat, möchte ich hier gar nicht im Detail diskutieren. Tausende Stunden eigener Beobachtungen, gezielte Experimente, Messreihen von Ejakulationspuls und Herzpulsfrequenzen, Ergiebigkeit und Zusammensetzung des Ejakulats in Abhängigkeit von peripheren Einflüssen, Untersuchungen zu den erektilen Möglichkeiten von Hündin und Rüde und vieles mehr sprechen im Ergebnis jedoch eine eindeutige und völlig andere Sprache.

 

Verschärfte Mobilitätssituation

Als in der Mobilität beschnittener, zur Fortbewegung auf den Rollstuhl zurückgreifender Mensch, bin ich auf ein Tier angewiesen, dem ich Selbstständigkeit in nahezu allen Situationen gewähren kann. Ich benötige einen Hund, der sich ausschließlich leinenlos führen lässt. Der bei Konflikten und Angst, Schreck und Verunsicherung von sich aus Schutz bei mir sucht - und sich nicht kopflos davon macht. Der in mir einen verlässlichen Zufluchtspunkt erkennen kann.

 

Ich benötige ein Tier, das sich selbstständig an mich bindet und dennoch nicht durch den dazu üblichen Kadergehorsam charakterlich zum Niemand, zu einem rein reaktiven Wesen zerbrochen wurde. Dies ist trotz / aufgrund (das soll jetzt gar nicht zur Diskussion stehen) sexueller Interaktionen möglich. Was nicht der Fall sein dürfte, wären die Thesen von Feddersen & Co korrekt.

 

Die Details eines gelungenen Umganges mit einem Hund vom Rollstuhl aus möchte ich hier nicht breit treten - dies hab ich in einem anderen Buch getan. Nur soviel: Der Rollstuhlfahrer benötigt einen verlässlicheren, besser lenkbaren und selbstständigeren Hund als der gewöhnliche Halter. Auch dies ist trotz / aufgrund sexueller Interaktionen möglich. Und wiederum gilt: Laut Feddersen dürfte dies nicht der Fall sein.

 

Als ein in seinen mechanischen Eingreifmöglichkeiten massiv beschnittener Hundehalter könnte ich mir die von Feddersen beschriebenen, vorgeblich aus dem sexuellen Kontakt resultierenden Verhaltensdefizite an meinem Hund gar nicht leisten. Ein in dieser Weise auch nur geringfügig vorgeschädigtes Tier wäre durch mich nicht führbar.

 

Gegenbeweise aus meinem täglichen Umgang

Glauben Sie ich hätte die derzeit rund 18.000 km leinenloser Ausflüge mit einem verhaltensgestörten Hund unfallfrei absolvieren können?

 

Glauben Sie, das von Feddersen beschriebene, zerbrochene Tier wäre bei Außenübernachtungen unangeleint am nächsten Morgen noch am Lagerplatz anzutreffen gewesen? Würde sich des nachts immer mal wieder eng an mich gekuschelt neben meinem Schlafsack ausstrecken? Solches Naturerleben steigt bei uns mehr als dreißig mal jedes Jahr. Hierzu ist ein Tier nötig, dass Vertraulichkeit im Umgang mit dem Halter erfahren konnte. Das Vertrauen schenkt, weil es Vertrauen geschenkt bekommt. Eine Unmöglichkeit bei einem Hund, "der menschliche Sexualität erdulden muss" - glaubt man Feddersen.

 

Mein Hund weiß, dass er zu meinen Plänen und Handlungen Kritik äußern darf. Dass diese, wenn auch nicht immer und gänzlich zu seinem Gefallen berücksichtigt wird. Von diesem seinen Mitspracherecht macht er im täglichen Umgang ausgiebig Gebrauch. Mitspracherecht ist Grundprinzip meines Umganges mit Hunden, um Missverständnisse, die zumeist auf dem einseitig gehaltenen Informationsfluss vom Menschen hin zum Hund entstehen, grundsätzlich auszuschalten. Was mir die Möglichkeit gibt, den Hund im gezielten Experiment völlig nach seinem Willen und Wollen entscheiden zu lassen, dieses Wollen überhaupt freizulegen.

 

Ich könnte noch einen ganzen Katalog weiterer Details anführen, die auf ein gesundes Tier aus einem wechselseitig bestimmten Umgang hindeuten. Die allesamt beweisen, dass Vergewaltigung in jedem Zusammenhang zwar weiterhin durchaus erzwingbar wäre, sich aber nicht aufgrund von Missverständnissen ergeben kann, ebenso wie Fehlinterpretationen bezüglich Willigkeit und Unwilligkeit, den Fall, dass es sich nur um "unwillige Pflichterfüllung" handelt, aufgrund unserer Umgangsformen ausgeschlossen werden können.

 

Zum typischen Verhalten des "sexuell misshandelten Hundes"

Zusammenbruch artspezifischer tagesperiodischer Aktivitätsmuster

1)      Mein Hund lebt einen gelernten Tagesrhythmus, der sich aus meinen Aktivitäten ableitet

2)      Er ist aktiv am Tag, schläft in der Nacht hauptsächlich

3)      In freier Wildbahn verschiebt sein rudimentäres Jagdverhalten diese Grenzen etwas; darauf genau einzugehen, würde den Rahmen hier sprengen

 

Krankhafte Stereotypien (sich ständig wiederholende Zwangsbewegungen)

1)      Ich hoffe allen Beteiligten ist klar, dass eine dieser Stereotypien auch ständiges Schwanzwedeln darstellt - mein Hund wedelt kaum.

2)      Die einzige "Stereotypie", die er gelegentlich ausführt sind monotone, sich ständig wiederholende Bewegungen gewisser kranial gelegener Muskelgruppen beim Fressen sowie eine recht monotone Bewegung der Läufe beim Ausflug

 

Ausfall des Komfortverhaltens wie z. B. Eigenkörperpflege

1)      Körperpflege betreibt er teils wie eine Katze. In meiner Faulheit bürste ich ihm kaum seinen Pelz. Dennoch lobten mehrfach Leute von der Straße sein gepflegtes Fell.

 

Ausfall des Explorationsverhaltens (des Interesses an der Umwelt)

1)      Dieser Text entstand in zwei mal zwei Stunden Schreibarbeit an einem Bach im Wald. Dabei beschäftigt sich mein Hund ohne Animation durch mich, Artgenossen oder andere Personen selbstständig mit der Umwelt. Gräbt Löcher, schleppt Steine umher, schleift Äste aus dem Wasser, schwimmt, rennt, tobt.

 

Ausfall des Spielverhaltens

1)      Beim Spiel mit mir - und sei dies nur der geworfene Zapfen - werden alle anwesenden Artgenossen uninteressant. Es gibt in seinem Leben nichts wichtigeres als spielerische Interaktionen mit mir.

2)      Zeigt ein Artgenosse Interesse am Spiel mit ihm, nimmt er diese Möglichkeit in zweiter Priorität wahr.

 

Auftreten von Apathie

1)      "Apathisch" ist mein Hund einzig, wenn wir von einem vierzig-Kilometer-Ausflug heimkehren und er sich auf seiner Decke ausschläft, wenn ich stundenlang am Computer hocke und er weiß, alle Aufsässigkeit führt ohnehin nicht zum gewünschten Ziel.

 

Die einzige Situation, in der er deutlich von Unsicherheit, gar Angst gezeichnet ist, entsteht, wenn ich im Supermarkt verschwinde und er vor der Türe warten muss oder durch andere Umstände meine ständige Verfügbarkeit kurzzeitig verloren geht.

 

Das Feedback aus der Bevölkerung

Jeder in unserer Region - schließlich bin ich auffällig genug - kennt meinen hervorragenden Umgang mit meinem Schäferhund-Rüden. Beinahe wöchentlich werde ich gefragt, ob dieser denn von einem Profi ausgebildet wurde.

 

Vor Supermärkten, Bäckereien und Drogerien ist mein Hund stets "die Attraktion" bei Hundehalter wie Nicht-Hundehalter. In seiner Freundlichkeit. In seiner Zurückhaltung. In seinem "treuen Warten auf den Chef". "Und wie er sich freut, wenn Herrchen wieder kommt!" Alles in allem gar nicht den Regeln gehorchend, die für uns unwissende Sexisten Feddersen aufzustellen versucht.

 

Unsere Beliebtheit setzt sich aus unzähligen kleinen Details zusammen, die jedes einzelne für sich Feddersens Thesen vom durch sexuelle Interaktionen geschädigten Hund widerlegen.

 

All diese meine Aussagen sind von jedem an der Wahrheit interessierten Journalisten nachkontrollierbar, so er sich in meiner Umgebung umhört.

 

Ein Fachmann kann weitere Hinweise auf innigste Verbundenheit entdecken. Keine Unsicherheit beim Hund aufgrund schneller Bewegungen auf Menschenseite. Es gibt keine Aktionen auf meiner Seite, auf die mein Hund kontextunabhängig stets negativ reagieren würde. Unsicherheit ist aufgrund unserer klar geordneten Verhältnissen nicht angebracht. Diese Ordnung des Zusammenlebens erfolgte zudem nicht über restriktive Erziehung, die erneut Unsicherheit erzeugen könnte.

 

Tatsache ist, wer mich und meinen Hund in alltäglichen Situationen erlebt hat, erkennt ein auf mich fixiertes, nicht unterwürfiges, rundherum gesundes Tier, das recht unabhängig von mir zu agieren wagt, dennoch in den Situationen, in denen ich engere Folgschaft einfordern muss, scheinbar ganz ohne von meiner Seite ausgehende Lenkung korrekt situationspassend agiert. Dies erkennt der Laie genauso wie der Profi. Und letzteres sage ich nicht einfach so daher: Vor meiner Haustüre trainieren die Hundeführer der Polizei, steigen von einigen Hundeschulen Trainingskurse, sowie allerhand Abschlussprüfungen, weshalb ich mit diesen "Profis" durchaus immer wieder ins Gespräch komme.

 

Wer zudem weiß, in welchem Verhaltenszustand ich meinen Hund vom Züchter übernommen habe, der kann abschätzen, wie viel Aufbauarbeit in Sachen Vertrauen und Selbstsicherheit nötig waren, um ihn zu dem umgänglichen und gut führbaren Hund zu machen, der er heute ist. Eine Arbeit, von der ich aber wusste, dass sie mir unter teils gezieltem Einsatz von Sexualität keine Probleme bereiten würde.

 

Einen Umgang der zu einem solchen Tier führt, das sich manch ein Halter wünscht, lasse ich mir von niemandem schlechtreden. Auch wenn er vom "unmoralischen Einbezug hundlicher Sexualität" sehr stark profitiert.

 

Die fragwürdige Basis

Die Basis für diesen vertrauensvollen Umgang, der nahezu ohne Zwang verlässlich greift, erschuf ich mir über kontinuierliche Masturbation des Hundes. In einem meiner Bücher beschreibe ich auf rund dreihundert Seiten eine Methodik, wie man ganz gewöhnlich (asexuell) zu einem ähnlich vertraulichen Umgang gelangt. Sie setzt aber genaueste Detailkenntnisse, viel Aufmerksamkeit voraus, erfordert intensiven Zeiteinsatz. Mittels - derb gesagt - meiner neuerdings favorisierten, hirnlosen Hundewichserei konnte ich mir innerhalb weniger Wochen dieselben Resultate sichern:

1)      engstes Vertrauen und freundschaftlichster Umgang auf beiden Seiten

2)      beste Lenkbarkeit und Folgsamkeit des Hundes

3)      unter Erhalt eines nahezu unveränderten, gesunden Grundcharakters, da ich an diesem nie fundamental formend und damit deformierend herumbasteln musste

 

Mein eigener Hund und alle anderen in sexuellen Kontakt zu mir gekommenen Tiere sind der Beweis dafür, dass Feddersens Aussagen bestenfalls auf den MISSHANDELTEN Hund im allgemeinen zutreffen, mit sexuellen Interaktionen im speziellen aber keineswegs zwingend verknüpft sind.

 

Die Realität

Die Praxis fördert völlig andere Ergebnisse zutage, als die im angesprochenen Beitrag als resultierend propagierten.

 

Würde mein Hund in Erwartung sexueller Interaktionen oder nach Ankündigung solcher mir kaum noch von der Seite weichen, mich letztlich stürmisch überrennen, wenn ihm die erwartete Aktion Unbehagen bereitete, er sie gar fürchtete? Laut Feddersen müsste er nach Ankündigung sexueller Interaktionen ins äußerste Eck der Wohnung flüchten.

 

Verspürt mein Hund keinen Hunger, bleibt er nach Ankündigung von Futter ohne positive Reaktion auf seinem Lager liegen. Gleiches gilt für die Ankündigung sexueller Interaktionen. Reagiert er in obiger Manier, darf ich davon ausgehen, dass er die bevorstehende Situation anstrebt. Hier ist Fehlinterpretation des Verhaltens ausgeschlossen. Hier beweist sich die Willigkeit des Hundes, wenn diese auch noch genauer nach Herkunft und Ursache diskutiert werden müsste.

 

Ein am Tier orientierter sexueller Kontakt ("Masturbation" impliziert beim mir "Handarbeit am Hund", nicht die Suche des Menschen nach sexueller Befriedigung) baut eine über andere Methoden kaum erreichbare innige Beziehung innerhalb eines unerreichbar kurzen Zeitraumes auf. Ein kontinuierliches Sexualleben des Hundes wirkt sich aggressionsmindernd aus. Führt zu einem ruhigen und ausgeglichenen - man könnte vermenschlicht sagen "selbstzufriedenen" -  Hund. Erkennbar im Umgang mit Artgenossen, mit dem Menschen und seiner Umwelt.

 

Gerade der sexuell ausgelastete Hund interagiert mit Artgenossen, Halter und Natur äußerst aktiv, da er seinen Kopf  frei von störenden sexuellen Antrieben hat, die ihn beim Anblick einer Hündin im Proöstrus schon geifern lassen, jeden Rüden für ihn ausschließlich zum möglichen Konkurrenten machen, nicht zu einem "Mithund", mit dem man auch spielen könnte. Ein ungesunder Antriebsstau, der ihn schon bei Reizmustern, die nur halbwegs als Schlüsselreizbild taugen - etwa die Teppichrolle - in Übersprungsverhalten verfallen lässt.

 

Auf den sexuell ausgelasteten Rüden mag sich nur noch die chemische Keule der Hündin ablenkend auswirken. Eine naturbedingte, nicht einmal durch Frühkastration auszuschaltende Reaktion. Das Gewähren von Sexualität wirkt sich damit befreiend, nicht einengend, isolierend oder  verhaltensschädigend aus.

 

Unter Sexualentzug leidet der Hund sichtlich. Letztlich leidet ebenso der Halter, der andauernd zügelnd, korrigierend, sichernd eingreifen muss. Die Lösung über Sexualverstümmelung (euphemistisch hinter dem Fremdwort "Kastration" versteckt) verschiebt die Probleme nicht ausgelebter Sexualität lediglich. Meist sind dabei die "Verbesserungen" im Verhalten des Opfertieres nicht der Rede wert. Sicher kann man Rüde wie Hündin mittels Sexualverstümmelung, über eine den Charakter nahezu auslöschende Erziehung und unter Zuhilfenahme von weiteren Zwangsmaßnahmen "bändigen". Als gesundes Wesen erhalten kann man sich beide aber tierfreundlicher, mit deutlich weniger Aufwand und Ärger, indem man ihnen das gewährt, was ihnen zur Vollständigkeit als naturgeschaffenes Wesen meist fehlt: Das Ausleben ihrer ihnen einmal von der Natur eingepflanzten Sexualität.

 

Mehr als nur fi...

Sicherlich ist zu alledem ebenfalls ausreichende Kenntnis grundlegender Zusammenhänge, ein Studium des eigenen Tieres, sowie einiges Fingerspitzengefühl hilfreich. Sicherlich kann man gewollt oder ungewollt über das Mittel Sexualität beim Hund auch Schaden anrichten. Genau wie man ihn mittels fehlverstandener Erziehung ebenfalls zerstört.

 

Sex ist keine Wunderwaffe. Wer meint, er müsse an seinem Hund nur ein paar mal 'rummasturbieren und erhalte tags drauf eine Mischung aus Lassie und K. Rex, wird enttäuscht sein. Masturbation ersetzt nicht Erziehung, erhöht aber die Bereitschaft des Hundes, sich eine solche antun zu lassen.

 

Richtig, ich habe hundliche Sexualität instrumentalisiert. Auch das ein beliebter Vorwurf. Doch brauche ich zur Behebung sexueller Probleme deshalb kein Skalpell mehr, sondern lediglich meine Hand und zehn Minuten Zeit. Und: Ist etwas Verwerfliches daran, als Halter vom gesteigerten Wohlbefinden des Hundes zu profitieren, ihn seine Sexualität vielleicht gar überhaupt nur aufgrund dieses Nutzens für den Menschen ausleben zu lassen? Die sexuelle Aktion selbst wirkt ausschließlich zum Vorteil des Hundes. Die resultierenden Verhaltensverbesserungen beinhalten hauptsächlich Vorteile für mich als Halter. Sie fallen aber ebenfalls wieder auf den Hund zurück, dem ich dadurch unvergleichbar mehr Freiheiten einräumen kann, als einem in seinem sexuellen Triebstau gefangenen oder sexueller Äußerungen kaum mehr fähigen, kastrierten Tier.

 

Sexualität als Grundbestandteil artgerechter Haltung

Tierische Sexualität ist ein Grundantrieb und gehört deshalb ebenso grundsätzlich berücksichtigt und behandelt. So wie ich dem Tier genügend Auslauf verschaffen, genügend Wasser und Futter bereitstellen muss. Genauso wie ich ihm Sozialpartner sein und ihm eine brauchbare Unterkunft gewähren muss. Eine Haltungssituation ohne Einbezug der Sexualität darf gar nicht als artgerecht bezeichnet werden.

 

Wer sexuellen Missbrauch ankreidet, kann sich Tierschützer nennen. Wer dem Hund Sexualität gänzlich vorenthalten möchte, ihn damit verhaltensschädigend einseitig beschneidet, macht sich aber der Tierquälerei schuldig.

 

Mein Angebot

Da ich im Gegensatz zu Feddersen & anderen alle meine Aussagen beweisen kann, biete ich Ihnen folgendes an:

 

1)      Einen Wesenstest meines Schäferhundes, durchzuführen von einem unabhängigen Fachmann. Bei dem ich - ohne zu wissen, worauf dies jeweils hinauslaufen soll - nach den Vorgaben des Testers in gewissem Umfang den Hampelmann spiele, um verschiedene gewünschte Situationen zu provozieren.

2)      Masturbation an meinem Hund, sowie an einem sexuell völlig unerfahrenen, für dieses Experiment gestellten Rüden (der keiner Jagdhunderasse entstammen darf), bei gleichzeitiger Erfassung der Pulsstruktur der Probanden. Masturbation bedeutet keineswegs Stress für den Hund, sondern im Gegenteil -  am Puls ablesbar - Entspannung. Pulsfrequenz und -struktur werden bis in das Ruhepulsgeschehen hinabgedrückt, wie Dutzende eigene Messreihen schon belegten. Wenn's unbedingt sein muss, können Sie auch mich selbst parallel dazu verkabeln, was bewiese, dass mich all diese Aktionen weder sexuell erregen noch befriedigen.

3)      Nicht zuletzt darf ein Fachmann die Masturbation beobachten, um dingfest machen zu können, dass mein Hund sie als tägliches Geschehen wertet. Womit ich Ihnen keinen "unbelasteten" Rüde unterschieben kann und sich deshalb die von Feddersen postulierten Verhaltensdefekte bei ihm längst hätten sichtbar manifestieren müssen.

4)      Vorausgehen können eng gesetzte, von Ihnen überwachte Masturbationen meines Hundes über einen von Ihnen festgesetzten Zeitraum hinweg, um sicherzustellen, dass ich für den "Stichtag" meinen Rüden nicht in einen sexuellen Entzugszustand habe abrutschen lassen, um "beste Ergebnisse" zu erzielen. Folgen kann die Ankündigung einer Masturbation im gewohnten Umfeld mit Beobachtungsmöglichkeit für einen anwesenden Fachmann, der damit das überaus positive, nach sexueller Befriedigung strebende Verhalten bezeugen kann.

5)      Beobachtung des postkopulativen Verhaltens meines Rüden in den ersten Minuten nach der Verbindung, das ebenfalls keineswegs auf Fluchttendenzen, sondern auf den Wunsch nach körperlicher Nähe - unter Ablehnung weiterer sexueller Interaktionen - ausdrückt. Hierüber lässt sich parallel der Beweis führen, dass mein Hund unerwünschte sexuelle Interaktionen durchaus ablehnt, das Annehmen einer solchen deshalb ursächlich von seinem Streben nach, seinem Willen zur Befriedigung abhängt.

6)      Ich führe einen von Ihnen gestellten, erwachsenen, bis dato sexuell unerfahrenen Rüden (wiederum keiner Jagdhunderasse entstammend, auch kein Mischling erster Generation aus einer solchen) - nach einem kurzen, von mir durchgeführten Wesenstest zur Sicherstellung, dass Sie mir nicht ein vorbelastetes Tier unterschieben - in die Freuden ausgelebter Sexualität ein. Was nach einigen Tagen jedem Laien das hundliche Streben nach an mir ausgelebter, wiederholt mit hohem Antrieb ausgelebter Sexualität unmissverständlich verdeutlichen wird. Trotz dem mir alle stimulierende Chemie der Hündin nicht zur Verfügung steht und ich solche "Betrugsmittel" nicht einsetze.

 

Bedingung: Von all diesen Gutachten erhalte ich eine rechtskräftige Kopie ebenso wie eine Komplettkopie aller in den Versuchen ermittelten Daten zur uneingeschränkten eigenen Weiterverwendung.

 

Was können diese Untersuchungen beweisen?

1)      nicht der sexuelle Kontakt an sich führt zu Verhaltensschäden

2)      es sind ganz im Gegenteil deutliche Verhaltensverbesserungen erzielbar

3)      der Hund leidet nicht unter sexuellen Interaktionen

4)      der sexuelle Kontakt wird vom Hund angestrebt

5)      der Hund steht während der Verbindung nicht unter Stress

6)      jedes einzelnen Experiment beweist, die Gewährung von Sexualität bewirkt nicht Distanz, sondern Nähe. Nicht Ablehnung, sondern Vertrauen. Nicht Verunsicherung, sondern Sicherheit im Umgang

 

All dies wird die Hauptargumente der Zoosexgegner entkräften, Feddersen, Frey und anderen die Grundlagen ihres Rundumschlages gegen tierische Sexualität rauben, sie zur Einsicht in die positiven Auswirkungen eines dem Tier gewährten Sexuallebens zwingen. Das komplette Lügengebäude "dieser Fachwelt" zu hundlicher Sexualität würde in sich zusammenstürzen. In der Folge müsste man im Kampf gegen hundliche Zufriedenheit deutlich differenzierter vorgehen.

 

Was würden diese Untersuchungen mir persönlich bringen?

1)      Risiko

2)      Arbeit

3)      Ärger

 

Trotzdem biete ich es an - Dummheit lässt grüßen. Mir genügt es, zeigen zu können, wie es um sexuelle Interaktionen mit dem Hund real bestellt ist. Allein die Zoosexgegner damit ein wenig nachdenklich - so des Denkens denn noch fähig und willens - zu stimmen, ist mir Anreiz genug.

 

Ebenso biete ich Mitarbeit zu längerfristigen unter kontrolliert wissenschaftlicher Führung ablaufenden Untersuchungen bezüglich hundlicher Sexualität an.

 

Allgemeine Gedanken

Allein mein Hund und ich beweisen schon, dass die von Feddersen vorgenommene Generalisierung der schädigenden Auswirkungen eines sexuellen Kontaktes zum Hund eine freie Erfindung sowie faktisch falsch ist.

 

Aus zehn Jahren Tierschutzarbeit kenne ich ebenfalls das Verhalten verängstigter Tier zu Genüge. Erkenne, wie sich personenbezogene Unsicherheit äußert. Weshalb ich guten Gewissens behaupten kann, ursächlich verknüpft ist eine solche mit sexuellen Interaktionen zwischen Hund und Mensch keineswegs. Und in diese Aussage beziehe ich ebenso einige Hunde "wirklich zoosexueller Menschen" ein, deren Verhalten ich erleben durfte.

 

Ich möchte niemandem den Umgang mit seinem Hund vorschreiben. Wer es vor seinem Gewissen verantworten kann, sein ihm anvertrautes Haustier in seinem sexuellen Antriebsstau leiden zu lassen, soll dies meinetwegen tun. Vielmehr möchte ich Hinweise geben, dass alternative Methoden über das Ausleben des sexuellen Antriebes existieren, die den Umgang mit dem Hund enorm erleichtern und verbessern. Und ich wehre mich ganz entschieden, wenn mir im betreffenden Kontext ganz offensichtlich wenig bewanderte Menschen vorzuschreiben versuchen, was ich zu tun und zu lassen habe. Wenn mich diese Typen zudem per Gesetz zur Unterlassung und damit zur Tierquälerei zwingen möchten, sich selbst aufgrund solcher tierschädigender Aktionen auch noch als Tierschützer betrachten.

 

Es mag ja durchaus Tatsache sein, dass ein sexuell zufriedenes Tier nicht in das Weltbild von Frau Feddersen hineinpasst. Was dieser aber nicht das Recht gibt, vom Tier angestrebte sexuelle Befriedigung zu verteufeln und zu verbieten. Im Interesse des Tieres sollten man eigene Moralvorstellungen hintenanstellen und wissenschaftlich objektiv bleiben - auch wenn's schwer fällt. Doch auf unwissenschaftliche Unberechenbarkeit stößt man bei Frau Feddersen ja nicht zum ersten Mal ...

 

Es wird immer so genannte "renommierte Fachleute" geben, die sich, aus welchen Gründen auch immer, gegen neue Ideen sträuben. Lange Zeit versteifte man sich auf die "harte Linie" in der Hundeerziehung als einzig zielführendes Mittel. In den letzten Jahren hat man endlich erkannt, haben auch die verstocktesten Erzieher erkennen müssen, dass man mit freundlicheren Umgangsformen zu besseren Ergebnissen gelangt. Irgendwann werden auch unsere heutigen "Fachleute", die sich noch mit Händen und Füßen gegen diese Erkenntnis stemmen, erkennen, dass menschliche Moralgebäude auf den Umgang mit dem Tier nicht anwendbar sind und man das Instrument Sexualität in für Mensch wie Tier überaus vorteilhafter Weise nutzen kann.

 

Vielleicht bin ich in Sachen Einvernehmlichkeit aller Interaktionen, im Hinblick auf zwangfreien, dennoch funktionellen Umgang mit dem Hund ein nach Perfektion strebender Idealist. Unbestreitbar sind meine Methoden reichlich ungewöhnlich. Tierschädigendes Handeln bauche ich mir jedoch von niemandem vorwerfen zu lassen. Nicht von Feddersen. Nicht von Frey. Nicht vom Papst.

 

Ich biete Ihnen keine Feindschaft, sondern eine fachliche Zusammenarbeit zu diesem Thema an. Nur lasse ich mir den hier gewählten, manchem Leser sicher zu scharfen Tonfall nicht nehmen. Schließlich werde ich selbst in ungebührlicher Manier mittels hanebüchenen Thesen in meinem Handeln, teils als Person massiv angegriffen, in gewissem Umfang gar kriminalisiert.

 

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